
Wie beeinflusst CBD Öl das Verlangen nach Alkohol? Das sagen aktuelle Studien
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Alkohol ist allgegenwärtig. Gesellschaftlich akzeptiert, leicht verfügbar und für viele ein selbstverständlicher Teil des Alltags. Doch wo für die einen Genuss beginnt, fängt für andere das Problem an. Alkoholkonsumstörungen gehören zu den am weitesten verbreiteten Suchterkrankungen – mit oft verheerenden Folgen für die betroffenen Familien und ihr Umfeld. Trotz medikamentöser Unterstützung sind Rückfälle häufig, echte Alternativen Mangelware.
CBD, der nicht berauschende Wirkstoff der Cannabispflanze, könnte hier neue Wege eröffnen. Erste Studien legen nahe, dass es das Verlangen nach Alkohol dämpfen kann – ein Hoffnungsschimmer für alle, die mit der Sucht kämpfen. Besonders spannend: Eine aktuelle Untersuchung des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit deutet darauf hin, dass CBD das Belohnungssystem im Gehirn beeinflusst und damit das Suchtempfinden reduzieren könnte.
Doch was steckt wirklich dahinter? Kann CBD tatsächlich helfen, den Griff zum Glas zu vermeiden? Und welche Bedeutung hat das für Menschen, die regelmäßig CBD-Öl nutzen? Schauen wir uns die Fakten an.
CBD gegen Alkoholsucht: Was sagt die Forschung?
Noch steckt die Wissenschaft zu diesem Thema in den Kinderschuhen. Doch es gibt erste Anhaltspunkte, dass CBD das Suchtverhalten beeinflussen könnte. Ein besonders interessanter Baustein in dieser Debatte ist die ICONIC-Studie, die 2024 in der Fachzeitschrift Molecular Psychiatry erschienen ist. Ziel der Untersuchung: Herausfinden, ob CBD das Verlangen nach Alkohol verringert – und falls ja, wie genau das im Gehirn funktioniert.
Die Methode: Alkoholreize unter Laborbedingungen
28 Probanden mit diagnostizierter Alkoholkonsumstörung wurden in zwei Gruppen eingeteilt: Eine erhielt 800 mg CBD, die andere ein Placebo. Um die Versuchsumgebung möglichst realitätsnah zu gestalten, wurden sie gezielt mit Alkoholreizen konfrontiert. Dazu gehörten etwa der Anblick alkoholischer Getränke oder der Aufenthalt in einer Bar-Atmosphäre. Gleichzeitig wurde ihre Gehirnaktivität mittels funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT) gemessen.
Die Ergebnisse: Dämpfung des Belohnungssystems
Das Ergebnis war eindeutig: Die CBD-Gruppe verspürte ein signifikant geringeres Verlangen nach Alkohol als die Placebo-Gruppe. Und nicht nur das: Auch die Gehirnscans zeigten deutliche Unterschiede. Die Aktivität im Nucleus accumbens – dem zentralen Bereich des Belohnungssystems – war bei den CBD-Nutzern reduziert.
Das ist bemerkenswert, denn dieser Hirnbereich spielt eine entscheidende Rolle in der Entstehung von Suchtverhalten. Alkohol setzt dort Dopamin frei – das sogenannte Glückshormon – und verstärkt so den Wunsch nach weiterem Konsum. CBD könnte also dabei helfen, diesen Kreislauf zu durchbrechen – zumindest kurzfristig.
Was heißt das jetzt für CBD gegen Alkoholsucht?
So vielversprechend die Ergebnisse klingen, so viele Fragen bleiben offen. Reicht eine einmalige Einnahme von CBD aus, um das Verlangen langfristig zu reduzieren? Oder muss es regelmäßig konsumiert werden? Und was passiert, wenn man CBD wieder absetzt?
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Hinzu kommt: Die ICONIC-Studie hatte nur 28 Teilnehmer – zu wenig, um allgemeingültige Aussagen zu treffen. Außerdem lag die untersuchte CBD-Dosierung mit 800 mg weit über dem, was handelsübliches CBD-Öl bietet. Ein Tropfen eines 10%-CBD-Öls enthält etwa 5 mg CBD. Um 800 mg zu erreichen, bräuchte man also 160 Tropfen auf einmal. Kein praxisnahes Szenario.
Die Wissenschaft ist hier also noch am Anfang. Bis zur Entwicklung einer möglichen Therapie mit CBD gegen Alkoholsucht wird noch viel Forschung nötig sein. Doch die Ergebnisse der ICONIC-Studie liefern zumindest einen Hinweis darauf, dass CBD das Suchtverlangen auf neurobiologischer Ebene beeinflussen könnte.
Quellen und Studien
[1] S. Zimmermann et al. (Dez. 2024). „Cannabidiol reduziert das Verlangen nach Alkohol und die durch Reize ausgelöste Aktivierung des Nucleus Accumbens bei Personen mit Alkoholkonsumstörung“ in Molecular Psychiatry. Link zur Studie
[2] H. Harris & Y. Peng (Okt. 2019). „Belege für die Beteiligung des Nucleus Accumbens an der Schmerzverarbeitung“ in Neural Regeneration Research. Link zur Studie
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