Hilft Cannabis bei chronischen Rückenschmerzen? Neue Studie liefert Antworten
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Chronische Rückenschmerzen gehören zu den häufigsten und quälendsten Beschwerden unserer Zeit. Millionen Menschen in Deutschland leiden darunter, oft über Jahre, manchmal ein Leben lang. Schmerzmittel helfen meist nur kurzfristig, Opioide bergen Risiken, Bewegungstherapie braucht Geduld. Es ist ein Dilemma, das die Schmerzmedizin seit Jahrzehnten begleitet.
Eine neue Studie aus Deutschland und Österreich rückt nun eine bislang umstrittene Option wieder in den Fokus: standardisierte Cannabis-Extrakte. Forschende der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) und mehrerer Universitätskliniken zeigen in einer groß angelegten Phase-3-Studie, dass ein in Deutschland entwickelter Vollspektrumextrakt aus Cannabis sativa bei chronischen Rückenschmerzen klinisch messbare Effekte erzielen kann.
Was steckt hinter der neuen Cannabis-Studie?
Die Untersuchung trägt den Titel „Full-spectrum extract from Cannabis sativa DKJ127 for chronic low back pain: a phase 3 randomized placebo-controlled trial“ und erschien Ende September 2025 in der Fachzeitschrift Nature Medicine.
Das Forscherteam um Prof. Dr. Matthias Karst, Leiter der Schmerzambulanz an der Medizinischen Hochschule Hannover, arbeitete mit Kolleginnen und Kollegen der Universitätskliniken Jena, Heidelberg und Wien sowie der Technischen Universität München zusammen.
Insgesamt wurden 820 Patientinnen und Patienten mit chronischen Rückenschmerzen über zwölf Wochen behandelt. Eine Gruppe erhielt den Cannabis-Extrakt, die andere ein Placebo. Nach Abschluss der Behandlungsphase zeigte sich eine durchschnittliche Schmerzreduktion von 1,9 Punkten auf einer Skala von null bis zehn. In der Placebo-Gruppe sank der Schmerz um 1,4 Punkte. Der Unterschied von 0,6 Punkten wirkt zunächst gering, ist aber statistisch signifikant und klinisch relevant, vor allem, wenn man Schlaf, Beweglichkeit und Lebensqualität mit einbezieht.
Die Teilnehmenden mit chronischen Schmerzen schliefen erholsamer, bewegten sich wieder häufiger und berichteten, dass sie ihren Alltag selbstständiger bewältigen konnten. Besonders deutlich profitierten Personen mit sogenannten neuropathischen Schmerzen, also brennenden oder stechenden Beschwerden, die aus Nervenreizungen entstehen. In dieser Gruppe lag der Unterschied zum Placebo bereits bei 1,5 Punkten.
Wie gut hilft Cannabis wirklich bei chronischen Rückenschmerzen?
Wichtig ist die richtige Einordnung. Der getestete Vollspektrum-Extrakt ersetzt keine Physiotherapie und kein Bewegungstraining, er kann aber eine sinnvolle Ergänzung sein. Das Präparat enthielt definierte Mengen an THC, Cannabinoiden und Terpenen. Rauschzustände wurden in der Studie nicht beobachtet.
Jedoch traten Nebenwirkungen auf, vor allem in der Anfangsphase: Schwindel, Müdigkeit und Übelkeit wurden beobachtet. Sie klangen in den meisten Fällen nach kurzer Zeit wieder ab. Entscheidend ist: Es gab keine Anzeichen für Abhängigkeit oder Toleranzentwicklung. Damit könnte Cannabis in der Schmerzmedizin endlich die Rolle einnehmen, die lange gefehlt hat – als gut verträgliche, nicht süchtig machende Alternative.
Was bedeutet das für Patientinnen und Patienten?
Die Studie zeigt, dass standardisierte Cannabinoid-Extrakte einen messbaren Beitrag leisten können, wenn sie richtig dosiert und über längere Zeit gut vertragen werden. In der Praxis suchen viele Betroffene jedoch nach Produkten, die die Vorteile eines Vollspektrums bieten, aber ohne den psychoaktiven Effekt von THC auskommen.
Genau hier setzen moderne Hanfpräparate an, etwa das Herbaleafs CBD-Vollspektrumextrakt, das deutlich unter 0,2 % THC enthält. Es nutzt die natürlichen Cannabinoide, Terpene und Pflanzenstoffe des Nutzhanfs, ohne die berauschende Wirkung, und kann so helfen, das körpereigene Endocannabinoid-System sanft zu unterstützen.
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Während die klinische Forschung weiter nach pharmazeutischen Lösungen sucht, zeigt sich schon jetzt, dass viele Menschen hochwertige Hanfextrakte als alltagstaugliche, legale und sichere Option für mehr Wohlbefinden entdecken.
Warum Cannabis-basierte Medizin immer wichtiger wird
Die Forschenden sehen in ihren Ergebnissen einen wichtigen Schritt hin zu einer evidenzbasierten Cannabinoid-Therapie. Weitere Studien zur Anwendung bei Arthrose und diabetischer Neuropathie sind bereits geplant. Wenn sich der Nutzen bestätigt, wäre das mehr als nur ein medizinischer Erfolg. Es wäre ein Signal, dass Cannabis-basierte Arzneimittel ihren Platz in der modernen Schmerzmedizin finden können.
Für Millionen Betroffene wäre das ein Hoffnungsschimmer, nicht weil Cannabis alles heilt, sondern weil es messbar hilft. Und für alle, die natürliche Alternativen bevorzugen, zeigt sich immer deutlicher, dass die Zukunft der Schmerztherapie grüner sein könnte, als viele bisher dachten.
Die Inhalte dieser Seite dienen ausschließlich der allgemeinen Information und stellen keine medizinische Beratung dar. Sie beruhen auf veröffentlichten, wissenschaftlich geprüften (peer-reviewed) Studien und ersetzen weder eine ärztliche Diagnose noch eine Behandlung. Ergebnisse können individuell unterschiedlich ausfallen. Sprechen Sie bei gesundheitlichen Fragen immer mit Ihrem Arzt.