
Hilft CBD bei Vergesslichkeit im Alter? Was eine neue Studie herausgefunden hat
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Eine neue wissenschaftliche Übersichtsarbeit liefert erste Hinweise, dass CBD — ein nicht-berauschender Wirkstoff aus der Cannabis-Pflanze — älteren Menschen beim Erhalt ihrer geistigen Fitness helfen könnte. Doch die Forschung steckt noch in den Kinderschuhen.
Die Wissenschaftlerinnen Dr. Alicja Anna Binkowska von der Humanitas University in Katowice (Polen) und ihre Kolleginnen haben in einer aktuellen Studie den Forschungsstand zu CBD und Gehirnfunktion zusammengefasst. Ihre Arbeit „Cannabidiol (CBD) and cognitive function in older adults: a mini review“ erschien im August 2025 in der Fachzeitschrift Frontiers in Psychiatry - und offenbart ein bemerkenswertes Ergebnis:

Was Tierstudien zeigen: Beeindruckende Ergebnisse
Die ermutigendsten Ergebnisse kommen bislang aus Experimenten mit Mäusen. In einer Studie erhielten alternde Mäuse sieben Monate lang täglich 20 Milligramm CBD pro Kilogramm Körpergewicht. Das Ergebnis war beeindruckend:
„In aging mice, Mirza et al. reported that long-term oral administration of CBD (20 mg/kg daily for 7 months) reduced neuroinflammation and improved performance in hippocampal-dependent memory tasks such as novel object recognition and the Morris water maze.“
(Auf Deutsch: Bei alternden Mäusen führte die langfristige CBD-Gabe zu weniger Gehirnentzündungen und besseren Leistungen bei Gedächtnistests, die den Hippocampus - das Gedächtniszentrum - betreffen.)
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Was bedeutet das konkret? Der Hippocampus ist die zentrale Schaltstelle unseres Gedächtnisses. Neuroinflammation - also Entzündungsprozesse im Gehirn - gilt als eine der Hauptursachen für altersbedingten geistigen Abbau. CBD konnte beides positiv beeinflussen.
Eine weitere Studie zeigte noch spektakulärere Effekte: Nach 14 Tagen CBD-Behandlung wuchsen neue Nervenzellen im Hippocampus:
„Similarly, Campos et al. found that repeated injections of CBD (30 mg/kg, for 14 days) in chronically stressed mice increased the growth of new hippocampal neurons.“
(Auf Deutsch: Wiederholte CBD-Injektionen über 14 Tage ließen bei chronisch gestressten Mäusen neue Nervenzellen im Hippocampus wachsen.)
Bei Menschen: Erste Hinweise, aber noch keine klaren Beweise
Die Humanstudien sind deutlich begrenzter, zeigen aber interessante Effekte auf das Gehirn. Eine einmalige Dosis von 600 Milligramm CBD veränderte die Gehirnaktivität messbar:
„Bloomfield et al. found that a single oral dose of 600 mg of CBD increased cerebral blood flow in the hippocampus in healthy young adults.”
(Auf Deutsch: Eine einmalige CBD-Dosis von 600 mg verstärkte die Durchblutung des Hippocampus bei gesunden jungen Erwachsenen.)
Der entscheidende Unterschied: Ihr Alter könnte ein Vorteil sein
Hier wird es spannend für ältere Menschen. Eine aktuelle Studie mit 246 Milligramm CBD - das entspricht in etwa 10 Tropfen eines 50 %-igen CBD-Öls - machte eine überraschende Entdeckung:
„While no significant differences in learning and memory performance were observed between the groups overall, an age-related interaction emerged: older participants exhibited a trend toward improved cognitive outcomes with CBD.“
(Auf Deutsch: Obwohl insgesamt keine deutlichen Unterschiede bei Lern- und Gedächtnisleistungen beobachtet wurden, zeigte sich ein altersabhängiger Effekt: Ältere Teilnehmer tendierten zu besseren geistigen Leistungen unter CBD.)
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Was steckt dahinter? Ihr Gehirn verändert sich mit den Jahren - und das könnte bei CBD ein Vorteil sein. Die Forscherinnen erklären:
„Specifically, preclinical studies have shown that aging is associated with a progressive decline in CB1 receptor density and function in several brain regions critical for cognition, including the cortex, limbic system, hypothalamus, and hippocampus.”
(Auf Deutsch: Tierstudien zeigen, dass mit dem Altern die Anzahl und Funktion bestimmter Rezeptoren (CB1) in wichtigen Gehirnregionen für das Denken abnimmt - im Cortex, limbischen System, Hypothalamus und Hippocampus.)
Vereinfacht gesagt: Mit dem Alter produziert Ihr Gehirn weniger körpereigene Cannabis-ähnliche Stoffe. CBD könnte diesen Mangel teilweise ausgleichen.
Fazit
Mit dem Alter wird das sogenannte Endocannabinoid-System schwächer - sowohl die körpereigenen Cannabinoide als auch deren Andockstellen werden weniger. Die Forscherinnen beschreiben diesen doppelten Verlust so:
„In addition, the levels of endogenous cannabinoids such as 2-arachidonoylglycerol (2-AG) significantly decrease with age in the hippocampus, potentially impairing synaptic plasticity and memory processes.“
(Auf Deutsch: Die Mengen körpereigener Cannabinoide wie 2-AG nehmen mit dem Alter im Hippocampus deutlich ab, was möglicherweise die Synapsenplastizität und Gedächtnisprozesse beeinträchtigt.)
Vereinfacht gesagt: Ihr körpereigenes Endocannabinoid-System produziert mit den Jahren weniger Cannabinoide und hat gleichzeitig weniger „Andockstellen“ dafür. Genau dieser altersbedingte Mangel könnte erklären, warum ältere Menschen möglicherweise stärker auf CBD ansprechen als jüngere.
Die Inhalte dieser Seite dienen ausschließlich der allgemeinen Information und stellen keine medizinische Beratung dar. Sie beruhen auf veröffentlichten, wissenschaftlich geprüften (peer-reviewed) Studien und ersetzen weder eine ärztliche Diagnose noch eine Behandlung. Ergebnisse können individuell unterschiedlich ausfallen. Sprechen Sie bei gesundheitlichen Fragen immer mit Ihrem Arzt.