
CBD bei Alzheimer: Neue Studie weckt Hoffnung auf Therapieerfolg
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Eine aktuelle Studie im Fachjournal eNeuro (Oktober 2025) zeigt, dass CBD bei Alzheimer Entzündungen im Gehirn messbar reduziert.
Alzheimer neu gedacht
Lange galt: Alzheimer entsteht durch Ablagerungen im Gehirn, sogenannte Amyloid-Plaques und Tau-Proteine. Doch in den letzten Jahren wächst eine andere Überzeugung: Entzündungen im Nervensystem könnten der eigentliche Motor der Erkrankung sein. Diese „autoinflammatorische Theorie“ (AD2) betrachtet Alzheimer als Folge fehlgesteuerter Immunprozesse im Gehirn.
Genau hier setzt die neue Studie von Emami Naeini und Kollegen an. Sie zeigt, dass CBD zwei besonders wichtige Entzündungswege – die sogenannten IDO- und cGAS-Signalwege – regulieren kann.
Wie die Studie aufgebaut war
Untersucht wurden Mäuse, die genetisch ein Alzheimer-ähnliches Krankheitsbild entwickeln. Über vier Wochen erhielten sie täglich 10 Milligramm CBD per Inhalation. Die Vergleichsgruppe bekam lediglich Hanfsamenöl. So konnten die Forscher genau messen, welche Veränderungen tatsächlich auf CBD zurückzuführen waren.
CBD greift in die Entzündungssteuerung ein

Das Enzym IDO (Indoleamin-2,3-Dioxygenase) ist im Gehirn überaktiv, wenn Entzündungen entstehen. CBD senkte die Aktivität dieses Enzyms in der Studie um mehr als die Hälfte – ein deutliches Ergebnis.
Auch der zweite untersuchte Mechanismus, cGAS (zyklische GMP-AMP-Synthase), spielt bei der Immunreaktion im Gehirn eine Rolle. cGAS erkennt abnormale DNA im Zellinneren und löst Alarm aus. Unter CBD-Einfluss sank die cGAS-Aktivität ebenfalls messbar, besonders in den Zellen, die stark IDO exprimieren.
Spürbare Verbesserungen im Verhalten
Die molekularen Effekte spiegelten sich auch im Verhalten der Tiere wider. Im Novel Object Recognition Test, der das Erinnerungsvermögen misst, stieg der Diskriminationsindex der CBD-Gruppe von –0,4 auf +0,5 – eine Verbesserung um 225 % im Vergleich zur Kontrolle. Die Mäuse konnten vertraute von neuen Objekten deutlich besser unterscheiden, was auf ein stabileres Erkennungsgedächtnis hinweist.
Im Open-Field-Test, der das Angstverhalten untersucht, verbrachten die CBD-behandelten Tiere im Durchschnitt 290 Sekunden in der zentralen Zone, während die Kontrollmäuse dort nur 130 Sekunden verweilten. Das entspricht einer Zunahme um rund 120 %. Die Tiere zeigten also weniger Angst und mehr Explorationsverhalten – ein klares Zeichen verbesserter kognitiver und emotionaler Balance.
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Weniger Entzündungsbotenstoffe
Auch das Immunprofil im Gehirn veränderte sich deutlich. Typische Entzündungsstoffe wie TNF-α, IL-1β und IFN-γ waren deutlich reduziert, während das entzündungshemmende IL-10 anstieg. Zudem drangen weniger Immunzellen ins Gehirn ein – ein weiteres Indiz dafür, dass CBD die überschießende Immunaktivität beruhigt.
Mögliche Angriffspunkte im Nervensystem
Mit bioinformatischen Methoden konnten die Autoren drei Schlüsselmoleküle identifizieren, an denen CBD vermutlich ansetzt: AKT1 (steuert Zellüberleben und Entzündungssignale), TRPV1 (beeinflusst Schmerz- und Entzündungsreaktionen) und GPR55 (reguliert Immunzellen im Gehirn). Zusammengenommen ergibt sich ein komplexes, aber konsistentes Bild: CBD scheint Entzündung an mehreren Stellen gleichzeitig zu modulieren.
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Bedeutung für die Alzheimer-Therapie
Die Ergebnisse legen nahe, dass CBD weit über die klassische Amyloid-Hypothese hinauswirkt. Es greift nicht erst dann ein, wenn Nervenzellen bereits geschädigt sind, sondern wirkt viel früher – bei den zugrundeliegenden Entzündungsprozessen. Das macht es zu einem spannenden Kandidaten für neue Therapieansätze, möglicherweise in Kombination mit bestehenden Behandlungen.

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Fazit
Die Arbeit von Emami Naeini et al. (2025) markiert einen wichtigen Fortschritt im Verständnis der Alzheimer-Erkrankung. Sie zeigt, dass Cannabidiol die Entzündungsprozesse im Gehirn messbar beeinflussen kann – über Mechanismen, die bisher kaum beachtet wurden. Noch sind viele Fragen offen, doch der Ansatz ist vielversprechend. CBD könnte künftig helfen, die Entzündungsdynamik bei Alzheimer zu bremsen – und damit nicht nur das Denken, sondern auch die Lebensqualität der Betroffenen zu schützen.
Link zur Studie: „Rethinking Alzheimer's: Harnessing Cannabidiol to Modulate IDO and cGAS Pathways for Neuroinflammation Control“
Wichtiger Hinweis: Die hier besprochenen Studienergebnisse stammen aus einem Tiermodell. Ob sich die Effekte auf den Menschen übertragen lassen, muss erst durch klinische Studien bestätigt werden. Auch die langfristige Wirkung von CBD bei Alzheimer ist bislang unbekannt. Diese Informationen dienen der wissenschaftlichen Aufklärung und ersetzen keine ärztliche Beratung. CBD-Produkte sind in Deutschland nicht als Arzneimittel zur Behandlung von Alzheimer zugelassen. Wer Anzeichen einer Demenz bemerkt oder Fragen zu einer Therapie hat, sollte immer ärztlichen Rat einholen.