
Durchbruch: CBD hilft bei Angststörungen nach 2 Jahren erfolgloser Behandlung
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Angststörungen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen – je nach Studie ist bist zu jeder 8. Mensch betroffen. Besonders bei Jugendlichen ist die Situation besorgniserregend, denn selbst moderne Medikamente wie Antidepressiva helfen nur in gut der Hälfte der Fälle. Viele Betroffene bleiben trotz Therapie weiter gefangen in ihren Ängsten. Genau hier könnte Cannabidiol, kurz CBD, eine neue Perspektive eröffnen.
Wie CBD bei Angststörungen im Körper wirkt
CBD entfaltet seine Wirkung über das sogenannte Endocannabinoid-System – ein Teil unseres Nervensystems, der wichtige Prozesse wie Stimmung, Stressreaktion und Angst reguliert. Menschen mit chronischer Angst oder lang anhaltendem Stress haben oft weniger vom körpereigenen Botenstoff Anandamid. (Neumeister et al., Ibarra-Lecue et al.)
CBD kann den Abbau von Anandamid bremsen und so dessen beruhigende Wirkung verstärken. Es beeinflusst außerdem bestimmte Schaltstellen im Gehirn, die für Angst- und Furchtreaktionen verantwortlich sind, etwa den Serotonin-5-HT1A-Rezeptor.
Bei PTSD-Patienten kann CBD sogar helfen, belastende Erinnerungen weniger überwältigend zu erleben und diese besser zu verarbeiten. Erste Studien deuten darauf hin, dass sich so der Kreislauf aus Angst und Flashbacks unterbrechen lässt. (vgl. Bitencourt, Das et al., Lee et al., Takahashi)
Ermutigende Ergebnisse für CBD bei Jugendlichen mit Angststörungen

Eine viel beachtete Studie aus Australien untersuchte Jugendliche zwischen 12 und 15 Jahren, die weder auf Verhaltenstherapie noch auf Antidepressiva angesprochen hatten – im Schnitt waren sie schon seit über zwei Jahren in Behandlung. Über zwölf Wochen erhielten sie täglich zwischen 400 und 800 Milligramm CBD. Das Ergebnis: Die Angstsymptome gingen im Schnitt um 42 Prozent zurück, depressive Beschwerden besserten sich deutlich, und viele Jugendliche fühlten sich im sozialen Miteinander wieder sicherer. Schwere Nebenwirkungen traten nicht auf. (Berger et al.)
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Was Studien zur Dosierung sagen
In den bisherigen Untersuchungen lagen die therapeutischen Mengen meist zwischen 100 und 600 Milligramm pro Tag. Die Berger-Studie (2022) bei therapieresistenten Jugendlichen verwendete jedoch deutlich höhere Dosierungen: Gestartet wurde mit 400 mg, mit Steigerung auf 600 bis 800 mg täglich. Bei einem hochkonzentrierten CBD-Öl mit 50 Prozent entsprechen 16 Tropfen der Anfangsdosis von 400 mg – also 8 Tropfen morgens und 8 abends.
Fazit und Ausblick
Die aktuelle Forschung zeichnet ein ermutigendes Bild: CBD könnte vor allem dann eine wertvolle Option sein, wenn herkömmliche Behandlungen nicht helfen. Es lässt sich gut vertragen und kann in vielen Fällen auch zusammen mit bestehenden Therapien eingesetzt werden (sog. Add-on Therapie). Dennoch sind weitere Studien nötig, um mehr über die langfristige Sicherheit, die optimale Dosierung und die unterschiedlichen Wirkungen bei verschiedenen Angststörungen zu erfahren.
Quellennachweise
- Berger et al. Cannabidiol for treatment-resistant anxiety disorders in young people: an open-label trial. Journal of Clinical Psychiatry, 2022
- Bitencourt et al. Cannabidiol as a therapeutic alternative for post-traumatic stress disorder: From bench research to confirmation in human trials. Frontiers in Neuroscience, 2018
- Das et al. Cannabidiol enhances consolidation of explicit fear extinction in humans. Psychopharmacology, 2013
- Ibarra-Lecue et al. The endocannabinoid system in mental disorders: Evidence from human brain studies. Biochemical Pharmacology, 2018
- Lee et al. Cannabidiol regulation of emotion and emotional memory processing: relevance for treating anxiety-related and substance abuse disorders. British Journal of Pharmacology, 2017
- Neumeister et al. Translational Evidence for a Role of Endocannabinoids in the Etiology and Treatment of Posttraumatic Stress Disorder. Psychoneuroendocrinology, 2015
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