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Welche CBD-Dosis ist die richtige? Warum „mehr“ nicht immer besser ist
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Wie dosiert man CBD-Öl richtig? Wie viel vom eingenommenen CBD-Öl gelangt tatsächlich in den Körper? Diese scheinbar einfache Frage steht im Zentrum einer umfassenden systematischen Übersichtsarbeit von O’Sullivan et al., veröffentlicht im Januar 2024 unter dem Titel „Strategies to Improve Cannabidiol Bioavailability and Drug Delivery“.
Die Studie fasst den aktuellen Stand der Forschung zur sogenannten Bioverfügbarkeit von Cannabidiol (CBD) zusammen – also dem Anteil, der nach der Einnahme im Blut ankommt. Dafür wurden 61 präklinische und klinische Studien ausgewertet, darunter Arbeiten von Hložek et al. (2017), Millar et al. (2018), Birnbaum et al. (2019), Taylor et al. (2019) und Marinelli et al. (2021). Die zentrale Erkenntnis: Die Art der Formulierung, der Einnahmeweg und die Begleitumstände beeinflussen maßgeblich, wie viel CBD tatsächlich aufgenommen wird.
Besonderes Augenmerk lag dabei auf klassischen Ölformulierungen – wie sie auch bei Produkten von Herbaleafs zum Einsatz kommen. Die Studie liefert dabei nicht nur neue Zahlen zur Bioverfügbarkeit verschiedener Trägeröle wie Sesam-, Kokos- oder Olivenöl, sondern auch Hinweise zur Einnahme in Kombination mit Nahrung, zur Speicherung im Körpergewebe sowie zur Frage, ob ein höherer CBD-Spiegel im Blut zwangsläufig mit einer stärkeren Wirkung einhergeht.
Die folgenden Abschnitte fassen die für CBD-Öle relevanten Ergebnisse der Studie verständlich und differenziert zusammen – mit konkreten Zahlen, Vergleichen und Originalzitaten aus der wissenschaftlichen Literatur.
Welche CBD-Dosierung ist die richtige?

Die Frage nach der „richtigen“ CBD-Dosierung lässt sich nicht pauschal beantworten – dafür ist die individuelle Reaktion zu verschieden. Dennoch lassen sich auf Basis der wissenschaftlichen Literatur gewisse Orientierungswerte ableiten. Die systematische Übersichtsarbeit von O’Sullivan et al. (2024) verweist auf zahlreiche klinische Studien, in denen CBD bei Erwachsenen in Dosierungen zwischen 0,5 und 2 mg pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag eingesetzt wurde – je nach Anwendungsziel, Einnahmedauer und Darreichungsform.
Eine praxisnahe und wissenschaftlich gut begründete Faustformel lautet daher: 1 mg CBD pro Kilogramm Körpergewicht und Tag
Diese Menge ist hoch genug, um einen relevanten Blutspiegel aufzubauen, gleichzeitig aber niedrig genug, um unnötige Nebenwirkungen zu vermeiden. Bei einer Person mit 70 kg Körpergewicht ergibt das eine Tagesdosis von 70 mg CBD – verteilt auf ein oder zwei Einnahmezeitpunkte.
Körpergewicht (kg) | CBD-Dosis (mg/Tag) | Tropfen bei 10 % CBD-Öl | Tropfen bei 35 % CBD-Öl | Tropfen bei 50 % CBD-Öl |
50 | 50 | 10.0 | 2.9 | 2.0 |
55 | 55 | 11.0 | 3.1 | 2.2 |
60 | 60 | 12.0 | 3.4 | 2.4 |
65 | 65 | 13.0 | 3.7 | 2.6 |
70 | 70 | 14.0 | 4.0 | 2.8 |
75 | 75 | 15.0 | 4.3 | 3.0 |
80 | 80 | 16.0 | 4.6 | 3.2 |
85 | 85 | 17.0 | 4.9 | 3.4 |
90 | 90 | 18.0 | 5.1 | 3.6 |
95 | 95 | 19.0 | 5.4 | 3.8 |
100 | 100 | 20.0 | 5.7 | 4.0 |
Die Forscher heben außerdem hervor, dass bei regelmäßiger Einnahme ein sogenannter Depot-Effekt entstehen kann: CBD reichert sich im Fettgewebe an und sorgt dort für eine gewisse Grundstabilität im Wirkstoffhaushalt. Dadurch ist nicht unbedingt eine hohe Einzeldosis erforderlich, sondern vielmehr eine konsequente, tägliche Einnahme über einen längeren Zeitraum.
Für Produkte in Tropfenform lässt sich diese Dosis gut umrechnen. Die folgende Übersicht zeigt exemplarisch, wie viele Tropfen je nach Körpergewicht empfohlen werden – abhängig von der CBD-Konzentration des Öls:
CBD-Öl zum fettigen Essen, nicht auf nüchternen Magen
CBD ist ein fettlöslicher Pflanzenstoff – und das hat Folgen für die Aufnahme im menschlichen Körper. Fettlöslich bedeutet: Cannabidiol löst sich nicht gut in Wasser und passiert nur schwer die wässrigen Barrieren des Verdauungssystems. Genau das ist der Grund, warum die Bioverfügbarkeit bei oraler Einnahme vergleichsweise niedrig ist – insbesondere, wenn CBD-Öl auf nüchternen Magen eingenommen wird.
Die Übersichtsarbeit von O’Sullivan et al. (2024) verweist auf mehrere Studien, die zeigen: Bei klassischer Einnahme ohne Nahrung liegt die Bioverfügbarkeit bei nur 6 bis 14 %. Das heißt: Von 100 mg geschlucktem CBD kommen teilweise weniger als 10 mg tatsächlich im Blut an.
Die Autoren nennen die wesentlichen Gründe:
„As a lipophilic compound, CBD has poor solubility, variable pharmacokinetic (PK) profiles, poor oral bioavailability, and food interactions.“
Cannabidiol wird also nur schlecht gelöst, unterschiedlich schnell verarbeitet und unterliegt starken Schwankungen – abhängig vom Stoffwechsel, vom Füllzustand des Magens und von der Art der Nahrung. Besonders deutlich wird der Unterschied in einer kontrollierten Studie mit einem CBD-haltigen Fertigarzneimittel (Epidiolex), auf die sich auch O’Sullivan et al. beziehen: Wird CBD mit einer fettreichen Mahlzeit eingenommen, steigt der Wirkstoffspiegel im Blut um das Vier- bis Fünffache.
„Compared to fasting conditions, a high-fat/high-calorie meal increases the Cmax and AUC of CBD by up to 4- to 5-fold.“
(FDA, Epidiolex Prescribing Information, 2020)
Für Verbraucherinnen und Verbraucher bedeutet das: Die Einnahme von CBD auf nüchternen Magen kann die Wirkung erheblich abschwächen. Eine gleichzeitig verzehrte Mahlzeit mit einem höheren Fettanteil – etwa mit Olivenöl, Avocado oder Nüssen – verbessert die Aufnahme deutlich.
Welches Trägeröl ist das beste?
Ein entscheidender Aspekt bei der oralen Einnahme von CBD ist das Trägeröl. Denn Cannabidiol ist fettlöslich und benötigt ein passendes Medium, um im Verdauungstrakt überhaupt aufgenommen zu werden. In der systematischen Übersichtsarbeit von O’Sullivan et al. (2024) wurde die Bioverfügbarkeit verschiedener Trägeröle miteinander verglichen – darunter Sesamöl, Kokosöl, Sonnenblumenöl, Rapsöl, Sojaöl, Erdnussöl und Olivenöl.
Die Ergebnisse zeigen, dass insbesondere Sesamöl und Olivenöl eine hohe Bioverfügbarkeit ermöglichen. Wörtlich heißt es:
„Delivery of sesame-oil-based and olive-oil-based formulations increases AUC/dose, with rapid systemic absorption, as indicated by a higher Cmax/Tmax/dose, in rats.“
Die sogenannte AUC („area under the curve“) beschreibt, wie viel CBD tatsächlich im Blutkreislauf ankommt. Ein höherer Wert bedeutet, dass mehr Substanz systemisch verfügbar ist. Bei gleicher Dosis schnitten Sesamöl und Olivenöl in dieser Hinsicht deutlich besser ab als andere getestete Öle.
Im direkten Vergleich (jeweils nach oraler Gabe von 12 mg/kg CBD bei Ratten) erreichten die Öle folgende AUC-Werte:
- Sesamöl: 72,1
- Olivenöl: 69,6
- Rapsöl: 48,9
- Sonnenblumenöl: 45,9
- Kokosöl: 34,4
Diese Zahlen belegen, dass Olivenöl zu den effektivsten Trägern für CBD gehört, fast gleichauf mit dem in Studienkontexten häufig eingesetzten Sesamöl. Im Gegensatz zu vielen anderen Ölen ist Olivenöl zudem geschmacklich neutral, gut verträglich und reich an einfach ungesättigten Fettsäuren.
👉 Alle CBD-Öle von Herbaleafs verwenden extra natives Olivenöl als Träger. Die Entscheidung dafür basiert nicht auf Marketing, sondern auf einer wissenschaftlich nachvollziehbaren Grundlage. Die Wahl des Trägeröls ist kein Detail, sondern hat direkten Einfluss darauf, wie viel CBD der Körper aufnehmen kann.
CBD über längeren Zeitraum einnehmen
Ein weiterer Aspekt, den die Übersichtsarbeit von O’Sullivan et al. hervorhebt, betrifft die Verteilung von CBD im Körper bei längerer Einnahme. In einer präklinischen Studie, die in der Übersicht berücksichtigt wurde, erhielten Ratten über einen Zeitraum von 28 Tagen täglich 230 mg CBD pro Kilogramm Körpergewicht. Am Ende dieses Zeitraums analysierten die Forschenden die Gewebeverteilung des Cannabidiols – mit einem deutlichen Ergebnis:
„At the maximum dose of 230 mg/kg/day, the CBD concentration was […] 109 mg/kg in adipose tissue.“
Das bedeutet: CBD reichert sich vor allem im Fettgewebe an. Dort fanden sich die mit Abstand höchsten Konzentrationen – deutlich höher als etwa im Blut, in der Leber oder in anderen Organen. Zum Vergleich: Im Blut wurden bei derselben Dosis lediglich 0,7 mg/kg gemessen, im Fettgewebe hingegen 109 mg/kg – also mehr als das 150-Fache.
Diese Erkenntnis legt nahe, dass CBD bei wiederholter Einnahme nicht einfach ausgeschieden, sondern zum Teil im Körper gespeichert wird – insbesondere im Fettgewebe. Für den Menschen bedeutet das: Bei regelmäßiger Einnahme kann sich ein gewisser Grundspiegel aufbauen, der über die tägliche Dosierung hinausgeht. Auch nach dem Absetzen von CBD-Produkten kann das Cannabinoid daher noch über einen längeren Zeitraum im Organismus nachweisbar bleiben – je nach Dosis, Einnahmedauer und Körperzusammensetzung.
Dieser sogenannte Depot-Effekt ist bei fettlöslichen Substanzen nicht ungewöhnlich und spricht dafür, die Einnahme von CBD als kontinuierlichen Prozess zu betrachten – nicht als kurzfristige Maßnahme. Besonders bei langfristig angelegten Anwendungen ist es daher sinnvoll, eine konstante tägliche Dosis einzuhalten, um diesen Speicher gezielt aufzubauen.
Was Sie aus der Studie mitnehmen können
✅ Ohne Fett geht wenig: CBD ist fettlöslich. Wird es nüchtern eingenommen, liegt die Bioverfügbarkeit bei nur 6–14 %. Eine fetthaltige Mahlzeit steigert die Aufnahme um das Vier- bis Fünffache.
✅ Olivenöl ist ein Top-Träger: Laut Studie erreicht Olivenöl nahezu dieselben Spitzenwerte wie Sesamöl – deutlich besser als Kokos-, Raps- oder Sonnenblumenöl. Alle Herbaleafs-Öle basieren deshalb auf extra nativem Olivenöl.
✅ Einmal ist keinmal: CBD speichert sich im Fettgewebe. Eine regelmäßige Einnahme führt zu einem stabileren Grundspiegel als gelegentlich hohe Einzeldosen.
✅ Mehr im Blut heißt nicht automatisch mehr im Effekt: Höhere Bioverfügbarkeit bedeutet nicht automatisch mehr Wirkung. Entscheidend ist das Zusammenspiel von Dosis, Einnahmeart und individueller Verstoffwechselung.
✅ 1 mg pro kg Körpergewicht ist ein guter Richtwert: Diese einfache Formel hat sich in der Literatur vielfach bewährt und lässt sich unkompliziert in Tropfen umrechnen.